Plattenkritiken - Wie die Großen

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  25. Februar 2011, 19:09  -  #Populäre Musik

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Ich habe mich immer gefragt, wie es wohl ist, wenn man professioneller Plattenbesprecher ist. Arbeit, Essen mit Mami, Platten von der Post holen, CSI gucken. Nebenbei schreiben! Sagt mal nichts, so was gibt es. Schön dann auch, wenn man damit Geld verdienen kann. Alles egal, hier ist mein Stapel Promos der Woche und der wird abgearbeitet (wie das Leben):

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Jamaica - No Problem

Der widersprüchliche Bandname ist wieder Programm. Das Gitarrensolo kehrt zurück, Ohrwurmpotenzial, Frankreich/Paris neue Lieblinge usw. Ich habe die Band letzte Woche in der famosen arte Fernsehsendung "One Not Shot" gesehen und mich gefreut. Da waren drei Typen auf der Bühne, die man sofort in sein Herz schliesst, wenn man jemals die Typen von Phoenix gut aussehend fand. Musikalisch hat der leicht poppelige und tanzbare Klang Spass gemacht und ich dachte: ...Mensch Al, eine gute Band. Jetzt beim zweiten durchhören der noch brandneuen Platte "No Problem" klingt das aber etwas anders. Ich fühle mich irgendwie an übelsten Schweinerock erinnert. Auch an alles andere fühlt man sich erinnert, ist enttäuscht. Ehrlich, die Platte gefällt, ist aber durchschnitt und muss eigentlich gar nicht erwähnt werden. Das ist leider alles zu konfektioniert, zu klar, zu vorhersehbar und dann kommt noch ein übler Gitarrenklang dazu. Zehn mal durch Filter genudelt und doch nicht mehr gut klingend. Belassen wir es dabei. Aber, liebe Freunde mit Umhängetaschen, Musik im Herzen und coolen T-Shirts, erfreut Euch dran.

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James Blake - James Blake 

Vor einigen Wochen sass ich schon mal, in ähnlicher Position an gleicher Stelle und hatte diese Scheibe in der Hand. Ich hatte bereits zwei DINA4 Seiten geschrieben. Übelster Verriss, voller Verachtung und Hass. Obwohl ich betrunken war, sagte mir irgendeine graduierte Stelle meines Restverstandes, warte mal. Seit dem höre ich diese Scheibe rauf und runter. Immer wieder bin ich sauer, über den Minimalismus der scheinbar geplant ist. Dann ärgere ich mich über das, was eigentlich Bon Iver und Kayne West seit einiger Zeit erfunden haben. Aber natürlich haben sie das nicht. Dann sehe ich was passiert. Konzerte werden in große Hallen verschoben. Der Typ wird sogar in der Essen & Trinken besprochen und erhält fünf Kochlöffel für seine Musik, Hausfrauen die das nicht mehr sein wollen, trotzdem aber sind, laufen mit ihren Ipods und Kinderwagen durch den Park. Sie hören James Blake! Professoren der Musik und Angestellte bei den Verlagen, besprechen diese Scheibe, wie die Erfindung des Hubschraubers. 

Die natürliche Abneigung gegen Hypes, muss endlich aufhören. Seit Jahrzehnten kämpfe ich dagegen an. Es klappt nicht. 

Die Platte ist aussergewöhnlich, schön. Ein Geschenk an den Mainstream. Konsens der besten Laune. Dabei ist das Geheimnis recht einfach. James Blake Musik klingt wunderschön und hat Soul. Eine oftmals zitierte Mischung, die hier aber ihren Hafen gefunden hat. Irgendjemand hat es ganz richtig aufgefrischt: James Blake führt uns vor Augen, wie schwer Bildung einer endgültigen, oder zumindest vorläufigen, Meinung sein kann. Wow!

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Beady Eye -Different Gear, Still Speeding

Im Gegensatz zu den meisten Oasis extrem Fans, bin ich wahrscheinlich der einzige Oasis extrem Fan, der das noch nie gesagt hat: Ich bin Oasis extrem Fan!

Und im Gegensatz zu vielen anderen bin ich stiller Bewunderer von Liam Gallagher. Dem letzten echten Rockstar der Welt! Obwohl er eben alles vereint, was ich an Menschen sonst hasse. Er ist arrogant, elitär, ungerecht, kann nicht tanzen und kennt scheinbar nur sich selbst. Großartig, wie hart, wie lange und wie schlau er an diesem Image gearbeitet hat. Nun also Beady Eye. Die ersten 30 Sekunden rechtfertigen jeglichen Stress der um die Band gemacht wird. Das klingt brutal echt, das fühlt sich an wie es sein muss und macht den empathischen Zuhörer, Fan und England-Affinicado zu einer überheblichen Sau. Kritiker haltet das Maul. Die Platte ist ein Ritt durch die Rock'n'Roll Geschichte. Dabei klingen Beady Eye wie das gute Gewissen der guten alten Zeit und extrem konservativ. Der Widerspruch zu allem anderen, was ich liebe ist hier Agendapunkt 1 - 10. Sonstiges gilt nicht. Hier tickt die Zeitbombe, Deckard! Denn ab dem Teil der Tagesordnung sollte man bereits mit seinen besten Kumpels am Tresen stehen und den fünften oder sechsten Schnaps getrunken haben. 

Erstaunlich an der Platte ist vielleicht noch die Qualität des Klangs und der scheinbar einfachen Kompositionen. Einfach, die besten Rockbands der Welt aufzuzählen. Halten wir uns also an die beste aller Zeiten: The Soundtrack of our Lives. Noel hat es oftmals versucht. Hast versucht so zu klingen wie die Schweden! Beady Eye schaffen es! Na klar, das alles ist eine Frechheit. Ein Plagiat. Unseren Verteidigungsminister bringe ich nicht ins Spiel. Aber das alles ist auch wundervoll. Zieht Trikots von Euren liebsten englischen Fussballvereinen an. Trinkt Dosenbier, zerstört Kaugummiautomaten, gebt Eurer Frau einen gute Nacht Kuss, wir sehen uns im März in Köln. Ich habe ne' Karte. Ätsch...

Vielleicht noch ein Wort zu "Kill for a Dream"! Wer so eine Song schreibt und ihn so singt und ihn so spielt, gehört hier hin! Fabelhaft! Fabelhaft ist übrigens ein bewusst gewählt Wort, welches ich viel zu selten in Plattenbesprechungen lese und das überhaupt nicht vorbelastet ist. Dafür minus 40 EURO zurück also, die ich zuvor ins Phrasenschwein dreschen musste....

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...And You Will Know Us By The Trail Of Dead  - Tao of Dead

Lomax Kritiker werden sagen, klar, jetzt kommste auch noch mit diesen alten Rockern. Kunst! Zu meiner Ehrenrettung vor dem heiligen Gericht muss ich folgendes erklären: Seit genau 5 Jahren höre ich Musik überwiegend via itunes. Davor habe ich meine komplette CD-Sammlung lukrativ an einen Berliner Plattenladen verkauft. Meine Schallplatten stehen aber immer noch hier um mich herum. Viele Menschen haben immer noch nicht begriffen, dass diese digitale Einfachheit und die analoge Schönheit zusammen, die perfekte Abspielsituation ergeben. Muss auch jeder selber wissen. Ich aber fühle mich perfekt damit. Ähm, was wollte ich eigentlich! Ach ja AYWKUBTTOD waren dem Album "So Divided" die erste Band, die von mir 5 Sterne bekommen hat. Das Album "So Divided" gehört seit dem zu meinen heiligen Kühen. 

Kleiner Exkurs in die allgemeine Musiklage: Wenn man soviel Musik hört, wie ich, Deckard und viele andere tolle Menschen, die ich kenne, dann gibt es immer wieder Skepsis und Ablehnung wegen der Inflation. Immer kommen neue Bands, Musiker hinzu. Die Sammlung der Helden wird größer und größer. Aus lauter Verzweiflung neigt man dann zu sagen, dass das alles gar nicht mehr geht, dass man die Menge gar nicht mehr verarbeiten kann. Das stimmt! Daher rutschen hin und wieder, echte Helden durch und man macht sich Gedanken darüber, warum dies passiert ist. Wie in einer schlechten Beziehung sucht man Entschuldigungen für einen selbst, obwohl das arg schizophren ist, denn man spricht mit Unbekannten oder halt mit Daten oder Rillen. 

Vor vielen Zeiten, hatte ich mit Serienstar Ewing eine interessante Diskussion über unsere bevorzugte Liebe zu englischen und amerikanischen Bands! Lomax gleich Amerika, Ewing gleich England. Obwohl wir natürlich trotz allem für alles sind! Meine Wurzeln liegen aber mehr bei den Amerikaner! Das liegt auch an den Feelies, die ich in den achtziger Jahren in Bielefeld sehen durfte und seit dem verehre. Das liegt aber auch an den Talking Heads, die für mich eine unfassbare Bedeutung haben, an die ich mich analytisch bisher noch nicht rangewagt habe. Ewings Affinität liegt aus anderen Gründen (er soll selbst ein blog schreiben um das zu erklären) bei englischen Bands. Lustiger Weise hebt sich das alles aber auf, wenn man meine vorherigen Zeilen über Beady Eye gelesen hat. Und Freunde, die noch mitlesen, glaubt mir, ich bin mutig und sage, bei Freund, Kollegen und Serienstar Ewing ist es ähnlich. Eigentlich ein müh-seeliges Thema, aber wichtig! Für mich! Also AYWKUBTTOD.

Hallo Interessierte Musikhörer, die uns ja gar nicht kennen! Wir werden wieder sachlich. Trail of Dead haben neben "So Divided" noch ein grandioses Album gemacht: "Worlds Apart". Eins der besten Studioalben einer amerikanischen Band die musikalische Einflüsse aus Papua-Neuguinea und Polynesien einfliessen lässt. Man muss die Kurve bekommen, aber die Einflüsse stimmen, echt!

Was mir an Trail of Dead immer gefallen hat ist die Logik der Kompositionen. Laut und Leise können viele. Nehmen wir mal die sehr effizienten Mogwais. Die ich über alles liebe. Aber, es gibt keine künstlerischen Sinn bei den Schotten (!). Man kann sich hingeben und es ergibt sich etwas. Aber es hat kein Konzept. Bei der Musik der texanischen Band gibt es einen zu entdeckenden Inhalt der herausfordert, aber zeitgleich auch immer ein präzises musikalisches Gesamtbild. Kritiker und Idioten (nicht gleichzusetzen um beim Kontext zu bleiben) können das Wort verkopft verwenden, ich verwende das Wort RAUSCH. Das passt nämlich am besten zu der Band! Da wir gerade beim erkunden der Betriebsgeheimnisse von Bands sind (darum geht es doch letztendlich immer bei den GROßEN Plattenkritikern), ein Zitat der Band: "Wir machen Progrock mit einem Punk-Zugang" WAS? Das ist alles! Alter, ich mache mir zu viel Gedanken!!!

Lets Experiment und Pure Radio Cosplay bilden die Einführung in die neue Platte ein! Summer of All Dead Souls erinnert hingegen an Stand in Silence und beruhigt den geneigten Fan. Mein Eindruck: RAUSCH!

Wer mit übrigens nicht mehr folgen mag: Sänger Keely verfasst einige musikphilosophische Texte im Netz, außerdem gibt es eine virtuelle TOD Universität. Konzerte sind immer ein Sinnbild der Zerstörung. Gerne wurden in der Vergangenheit Instrumente zerlegt. Interviews sind meist bis zum Absurden geführt worden. Es gibt wenig klare Ansagen der Band! Somit ist auch die o. g. Aussage lächerlich, genau wie die Plattenkritiken der Großen und der Besprechungen von Alan Lomax himself. Es bleibt Musik für eine selbst. Nichts erreicht meine Welt, könnte man ab einen gewissen Punkt auch durch den Keller (ich sitze in dem selben) rufen. Hört sowieso keiner, macht aber Spass. 

Das alles aber ist Kunst mit einem selbst und der Band als solche. Eine weitere Übersetzung des römischen Stadtschreibers! Erstaunlich dann aber immer wieder bei TOD, ist, die Möglichkeit Songs bzw. Hits wie "Ebb Away" zu schreiben. Hits, im Besten Sinne. Und ehrlich wir sind sofort bei James Blake. Bei Beady Eye, bei Jamica. Der Grund dafür das diese Band hier Größer ist, liegt an der Selbstzerstörung an dem ständigen sich selbst interessanter zumachen. Kunst einzuführen, Dichte zu erzeugen und Wahrhaftigkeit zu malen. Das anschliessende "The Failight Pendant" -das übrigens sehr an Pink Floyd erinnert- (die 3 EUR überweise ich direkt) hebelt und will alles aufheben. Diese Art von Musik ist ein Fluss, man braucht keine Besprechungen, muss zu hören, soll sich daran erfreuen, entdeckt sich selbst und lässt es gut sein. Aber das Marketing muss bedient werden. Man selbst will auch Darstellung haben. Der Mix wird kompliziert ist von der Basis aus gesehen, aber einfach. Die Perspektive ist entscheidend!

Genau wie die Sicht auf Pink Floyd. Werden wir konkret, werden wir Alt-Rocker: Tao of the Dead, Pt. 2: Strange News from Another Planet" erinnert an "Meddle". RAUSCHENDE Melodien und experimentelle (darf man dieses Wort überhaupt noch nutzen) Teile, sind subsummiert Pink Floyd. Sorry, Phrasendrescher. Sorry, Musikfreunde die sich erhofft haben hier was Neues zu erfahren. Beim besten Willen, man könnte zum Schluss noch New Order anführen. Aber es ist egal, denn es ist groß, es ist ein Rausch! Ich habe das Privileg eine kleine Lichtanlage in meinem Keller zu haben. Das ist Conraddreck, klar. Aber der Effekt ist famos. Ich bin beim Konzert, nehme KEINE Drogen und fühle mich in der Band und will Karten für das Konzert in Düsseldorf kaufen. Wer kümmert sich drum???? 

Fazit, wer kein Bock auf das ganze Album hat und auch keine Lust auf die theoretische Abhandlungen von Kompositonsstilen, sollte sich doch die Zeit nehmen die letzte Nummer zu hören! Die variierenden Übergänge von Laut zu Leise sind famos, inhaltlich relevant, visuell und nachvollziehbar. Voller Kunst und Vollendung. Ähnlich wie bei Mogwai oder...... !  ?????????

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Mogwai - Hardcore will never die

Tja, da sind wir also! Fangen wir bei dem Albumtitel an, der natürlich zufälliger Weise an Weezers "Death to False Metal" erinnert. Warum eigentlich? Fragen stellen und sie nicht zu beantworten ist dumm, peinlich und selbstbezogen! Es ist aber einfach zu beantworten: Menschen die TOD und Weezer hören und gehört haben, waren weder richtige bzw. absolute Hardcore und noch nie richtige Metal Fans. Es besteht ein gewisse perfide Ironie in beiden Namensgebungen,  obwohl Identifizierungen mit beiden Genres, bei Menschen GLEICH Nerds, wie mir, immer gegeben waren. Machen wir die Sache Dingfest. Wenn man im Februar 2011 neue Platten hört, muss man nach Trail of Dead, Mogwai hören. Gäbe es eine neue Motorpsycho Platte, sollte man diese zum Schluss hören. Eine logische Dreifaltigkeit. Das Triumvirat des Alan Lomax. Oh, mein Gott, diese ganze Schreiberei, hier bringt einen doch noch auf ein Ergebnis!!! Yeah, Trail of Dead -> Mogwai -> Motorpsycho das Bündnis einer Person, dass drei gemeinsame Interesse verbindet (sic!).

 

Mogwai gehören seit immer zu meinen Lieblingsbands. Ein Bund den ich niemals aufgeben werde. Mogwai bedeuten für mich, lange musikalische Erlebnisse, bei Situationen die ich selbst nicht fassen kann. Stellen wir uns mal folgende Situation vor: Man fährt mit 3 Freunden in ein nördliches europäisches Land. Die Welt ist toll. Keine Probleme, keine Touristen. Es ist Winter. Nach dem man einige Berge überquert hat, landet man in einer Kneipe, am Meer. Es ist Mittags. Wir entscheiden uns zu bleiben. Der Nachmittag wird lang wie 14 Tage. Die Uhr setzt aus! Wir essen und trinken Alkohol. Es ist vier, ich bin betrunken. Ich gehe aus der Kneipe, setzte  mich mit meinem Musikabspielgerät ans Meer. Irgendwo da draussen flippen Delfine und Seerobben hin und her. Ich bin glücklich. Was muss ich hören!? Keine Lust auf sentimentalen Scheiss. Ausnahmsweise einmal. Ich lege Mogwai ein. Die Situation macht Sinn, sie bleibt im Kopf. Soundtrack für eine Film in meinem Kopf, den niemals jemand zu sehen bekommt!

Mogwai machen immer Sinn für einen selbst, müssen nie erklären. Jeder der Mogwai jemals begriffen hat, möchte Teil der Band werden. Hin und wieder eine Scheibe aufnehmen. Gutes Geld verdienen, seinen Ansprüchen gerecht werden, famose Sounds produzieren, Spass mit den Kumpels haben, auf Welttournee gehen. Jeden zweiten Abend an einem anderen Ort. 2 Monate lang, alle zwei Jahre. Die Familie bleibt zu hause. Aufbruch! Zurückkommen, nichts hat sich verändert! Der Leben ist ein Fluss. Die Kollegen aus Glasgow haben genau das geschafft. Experten verstehen das, träumen das, andere geben sich den wunderschönen Klängen hin. Die Schotten haben eine Möglichkeit gefunden, Verzerrungen zu Melodien umzuleiten! White Noise beweist das. Es ist episch, es ist wundervoll. Ich habe es oftmals hintereinander gehört! Es beweist, man loslassen und braucht einen Score für sich selbst. Keine vorgefertigten Bilder im Kopf. Mexican Grand Prix wird gesungen. Ab und zu passiert das bei Mogwai. Die dürfen sowieso alles. Einer von denen hat eine Bar in Berlin eröffnet habe ich im ME gelesen. Das nächste Mal werde ich dort vorbeigehen, aber nicht, wenn die Schotten auf Tour sind. Ich will abhängen, mich ein schleimen, ohne aufdringlich zu sein, ein Freund werden. Wenn nicht ich wer dann!? Ein Großer auf jeden Fall nicht.

Oftmals wird der legendäre "Wall of Sound" zitiert, wenn man Mogwai ins Gespräch bringt. Für mich bleibt diese Begrifflichkeit immer ein "Wall of Piss". Folgende Begebenheit hat sich einst zur PopKomm in Köln zugetragen. Rick Deckard war auch dabei. E-Werk! Nach dem famosen INTRODUCING Abend des Musikmagazins Intro, wo auch Mogwai gespielt haben, pisste eine akkreditierter Musikjournalist durch den Zaun des E-Werks. Wir versuchten ein Taxi zu bekommen. Die beklemmende Aktion, soll Deckard im Detail erzählen. Lesen Sie also auch die Kommentare.

Rano Pano ist ein so typischer Mogwai Song der soooooo glücklich macht. Ein Klangteppich, eine Offenbarung, eine Befreiung zu der ewigen Überlegung, was Sinn macht oder nicht. Wundervoll! In diesem Jahr spielen Mogwai am gleichen Tag wie Beady Eye! Wir werden nicht da sein, weil wir erleben, was RocknRoll im englischen Fussballtrikot bedeutet. Es geht nicht immer alles.... Das lasse ich mal so stehen...

Und dann bin ich nun auch bereit mal ein Manifest auszurufen: "Glaubt nicht den Plattenkritiken von irgendwelchen daher gelaufenen Journalisten. Sondern glaubt nur Euch selbst! Denn Musik auf diesem qualitativen Level, ist Selbsterfahrung, eine Eigenständigkeit, die niemand für Euch erklären kann, ausser Euch selbst, in Euer kleines Tagebuch hinein." Und um einen drauf zusetzen. Deswegen mach ich das hier, ich mache es für mich selbst. Unterhalte mich mit mir selbst und hoffe auf Stimmen aus dem Himmel oder der Hölle. Aber Kommentare kommen nur von einem! Fuck off! Nicht in Richtung des einen, den ich schätze und der Blutsverwandt ist, sondern in Richtung der ANDEREN gemeint. Aber natürlich kann man nicht voraussetzen, dass alle, jeder in der euphorischen Mogwai-End-Stimmung ist wie ich! Darauf komme ich später noch einmal zurück.....   MERKE Mogwai-End-Stimmung !!!!

Eine Gleichheit zwischen Mogwai und Alan Lomax gibt es auf jeden Fall. Es ist der Fatalismus. Letters to the Metro überträgt das kongenial. Belassen wir es bei der schönen Melodie.

Kommen wir also direkt zum epischen, im besten Sinne, Finale. Hier steht sie also, die zukünftige Refernznummer der Band: Ich schreibe es aus: dreiundzwanzig Minuten MUSIC FOR A FORGOTTEN FUTURE....

Wie oft sprechen wir hier von Meisterwerken, Meilensteinen, sensationell, einzigartig, wahrhaftig, unvergleichbar und episch (oder bin ich das nur!) 

Im Prinzip alles Quatsch. Denn worum geht es!? Um die Definition, dem Einpegeln, des eigenen Lebens. Um die Sicherheit, um die Angst vor der Zukunft, darum den Status zu erhalten. Es so zu lassen wie es ist! Und was ist, wen sich plötzlich alles ändert. Von einer Minuten zur nächsten! Dann hat nichts mehr Bestand. Außer dem bereits, zu fällig bereits gemeinsamen erlebten. Fünf Tage die Woche treiben wir uns im Sud der gesellschaftlichen, bürokratischen Vorgaben. Hoffen in unserer Freizeit mal kurz etwas von Freiheit zu erleben. Freuen uns auf eine Kurzurlaub, auf einen kurzen Ausbruch, um dann doch wieder in die Sicherheit des Alltage zurückzukehren. Stückweise sitzen wir an unseren Plattenspielern, an unseren CD-Abspielgeräten, an unseren Computern und hören die Platten der neuen Zeit und die Hits der Vergangenheit. Allein! Beweihräuchern uns selbst in blogs mit der Entschuldigung zu Archivieren, leben aber nicht das Leben, dass uns von der Kunst, der Kultur, dem Film, der Serie (Kunstform des neuen Jahrtausends) vorgegeben wird. 

 Dabei wissen wir alle! Es wäre schöner bei Alan Lomax im Keller zu sitzen, bei Ewing im Keller zu sitzen, bei Deckard im der Dependance zu sitzen,  bei Highlake in der Hütte oder bei sonst einem der guten Menschen in der Stube Zeit zu verbringen, mit der Idee zusammen zu sein. ....und solch famose Musik gemeinsam zu hören, wie die von Mogwai!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Erstaunlich, wie sich ein perfider blog Eintrag zu einem Manifest entwickelt hat. Ich bin  kein besonders schlauer Mensch, sondern habe nur den Anspruch, möglichst viel Spass und Entspannung in meinem Leben zu haben. Das soziale  und finanzielle Planungen in dem Fall, unnotwendig sind, zeigt diese Woche. Das der gemeinsame Glaube an die Musik dabei von Bedeutung ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Das Mogwai dabei ein Soundtrack fürs Leben liefert, sollte inzwischen klar sein. Es ist kein Spass Musik zuhören, es gehört zu unsrem Leben. Auch wen alle und jeder es sich selbst für sich definiert. Es kann nicht nur Unterhaltung sein, es muss Leidenschaft und Sinn ergeben.

Hört MUSIC FOR A FORGOTTEN FUTURE!!! Der Song ist die Religion unserer Zusammenkunft.

Das hört sich estotherisch an und das ist es auch! Lasst uns Feiern! Wo?

Das Beispiel mit den nackt tanzenden Menschen im Garten des Reihenhauses hatte ich bereits angeführt! Siehe Motorpsycho!  Dabei geht es nicht um soziale Darstellung. Sondern um etwas, was WIR (ich halte EUch per Mail) auf dem Laufenden.  

Nun zur Mogwai-End-Stimmung!

Was ist die Idee? Nun ganz einfach....; ....ich habe mir die beschriebenen Scheiben alle angehört. Es hat sich automatisch entwickelt. Von einer konzeptionellen Plattenbesprechung, hin zu einem umfassenden Musikabend mit mir selbst. Vielleicht kann man von einer Chronologie der unwichtigen  Schallplatten zu dem Manifest sprecht. Musik GLEICH persönlicher tonalitärer Erfahrung! Das aber ist nicht das WICHTIGE! Sondern wichtig ist die Gemeinsamkeit, dass gemeinsame erleben. Musikabend, Festival, Konzerttag. 

Wir alle wissen, wie Musikabende ablaufen! Irgendwann geht es um persönliches Interesse, um Selbstdarstellung! Um eigene wichtige Erkenntnisse, die wir nicht selbst zu formulieren wagen, es aber versuchen über die Musik zum Ausdruck zu bringen. Zur Erinnerung, es läuft immer noch, MUSIC FOR A FORGETTEN FUTRURE! Und damit sollte es auch enden! ABER, es geht natürlich immer weiter. Ihr wisst es ja............; .....und darum geht es! Ich wünschte wir wären alle zusammen.......

Ähm, ich fasse es mal kurz zusammen:

Alle Menschen die ich kenne, mögen Musik! Der Grund warum man sich irgendwann mal zusammengerottet hat, ist die Melodie!

Aufgrund unterschiedlicher, natürlichen, gesellschaftlichen Entwicklungen, entfernt man sich. Oftmals auch aufgrund unterschiedlicher sozio-kulturellen Interessen, Entwicklungen. Der Verlauf der Plattenbesprechungen heute Abend, hat meinem initialen Bauchinteresse, aber gezeigt, dass vieles Zusammengehört, was scheinbar, nicht zusammengehört. Zweifler können von einen gegenseitigen Desinteresse sprechen. Ich, Alan Lomax, aber liebe die Harmonie! Die Zusammenkunft und den perfekten Tag! Insbesondere der neue Song von Mogwai MUSIC FOR A FORGETTEN FUTURE veranlasst mich, zusammenzuführen, was scheinbar, nicht mehr funktioniert. Was funktioniert nicht?

Aus meiner Perspektive gesehen, die Zusammenzukunft von Menschen, die ich gerne mag, die auf dem richtigen Weg waren und auf einmal, aus welchen vielfältigen Gründen auch immer, nicht mehr zusammen kommen. Albern! Dabei kommen wir jeden Tag, mit Menschen zusammen mit denen wir nicht zusammen sein wollen.

Das Mainfest, hier, hat sich generisch, entwickelt! Ich Scheisse, auf die Peinlichkeit, im Inneren Kreis, auf die Leserschaft des Alan Lomax/Rick Deckard blogs sowieso. Weil, die melden sich ja nie! So einfach, kann das Leben sein.

Bei allem was ab hier davor steht und danach kommt, handelt es sich nicht um Selbstdarstellung, sondern um die Idee, zusammenzukommen! Ab hier, und so perfide ist es nun mal, lasse ich es laufen und dokumentiere meine Gefühle nur noch via einer Playlist (so könnte ein guter Abend aussehen):

1.) Kaputt - Destroyer

2,) Das Gegenteil von Gut ist Gut gemeint - Kinderzimmer Productions

3.) Goldene Zitronen - Mila

4.) Gorillaz - Glitter Freeze

5.) Depeche Mode - Here is the House

6.) Mogwai - White Noise

7.) Joanna Newsom- Clam, Crab, Cockle, Cowrie

8.) Mew - Comforting Sounds

9.) Kent - OWC

10.) Ben Folds - Selfless, Cold and Composed

11.) Badly Drawn Boy - The Shining

12.) Built to Spill - Still Flat

13.) Blur - The Universal

14.) Queens of a Stone Age - No One Knows

15.) Trail of Dead - The Rest Will Follow

16.) Motorpsycho- Serpentine

.....and the rest will follow........


....hatte gerade überlegt zu mailen, aber fcuk, wer es liest, der liest es. Und man kann nur anschtubsen, oder!?

Alan Lomax


 

 


 


 

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